|
Feedback 2019
|
Schriftliches Feedback
von Direktionen, LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern über
die Tätigkeit der Mediatorinnen und Mediatoren von together
wird auszugsweise und anonymisiert auf dieser Seite veröffentlicht. |
|
|
|
|
Feedback: März 2019
|
|
Die Mediationsstunden waren insgesamt sehr entlastend für
die Klasse - für mich, weil ich auch beobachten konnte
und für die Kinder, weil der Schulalltag durch neue Personen
und Inhalte bereichert wurde.
Inwieweit es zu nachhaltigen Veränderungen kommt, lässt
sich jetzt noch nicht abschätzen. Selbstverständlich
werde ich immer wieder (wie auch schon vor Beginn der Mediation)
den Fokus auf ein gelingendes Miteinander legen.
Ich erlaube mir, an dieser Stelle als Anregung für die
Zukunft den Wunsch nach etwas mehr Bewegung in den Einheiten
vorzubringen!
Ich bedanke mich auf alle Fälle für den Input vom
Mediationsteam!
(VS)
|
|
Feedback: März 2019
|
|
Die Schülerinnen fühlten sich wahrgenommen und verstanden.
Sie wurden ermutigt anonymisiert festzuhalten wie sie sich in
der Klasse fühlen.
Sie verstehen jetzt, wie Kommunikation innerhalb der Klasse,
aber auch von Klasse zu Lehrerin, respektvoll ablaufen kann,
ohne dabei das Gefühl zu haben zu kurz zu kommen; auch
wenn ich mich während des Unterrichts zurücknehmen
muss dem Klassenfrieden zuliebe!
Ich denke der Einsatz der Mediation war vor allem auch ein wichtiges
Zeichen dafür, dass Lehrerinnen und die gesamte Schule
entschieden für gewaltfreie und respektvolle Kommunikation
eintreten.
Ich sehe diese Intervention als vollen Erfolg, da ich selbst
als Lehrerin davon profitierte.
Leider zeigten sich nicht alle Eltern einsichtig und kritisierten
meine Vorgehensweise.
Sie fordern mehr Konsequenz und Struktur in der pädagogischen
Tätigkeit.
Dieses Thema ist ein Konfliktstoff und die nächste Herausforderung.
(AHS Unterstufe)
|
|
Feedback: April 2019
|
|
Hiermit möchte ich mich für die Unterstützung
recht herzlich bedanken.
Das Klassenklima hat sich deutlich gebessert und das ist auch
das Empfinden der Schülerinnen und Schüler. Sie bemühen
sich nun in Problemsituationen das Gespräch zu suchen und
sind um eigene Lösungen bemüht!
Vielen Dank für die produktive Arbeit!
(NMS)
|
|
Feedback: April 2019
|
|
Durch die Mediation wurden die sozialen Spielregeln erneut gefestigt.
Das Zuhören gelingt besser.
Es stellte sich heraus, dass Mädchen und Jungs gerne Zeit
für sich allein hätten was ich ihnen zukünftig
ermöglichen werde.
Kleinere Konflikte werden nun respektvoller gelöst. Und
wir Lehrpersonen achten verstärkt darauf, dass Ich-Botschaften
verwendet und Gefühle ausgedrückt werden, anstatt
jemandem zu beschuldigen.
Der Mediationsprozess half dabei die Klassengemeinschaft und
das Wohlbefinden aller sowie das Unterrichtsklima zu verbessern.
Jedes Kind erhielt eine von uns Lehrerinnen selbstgestaltete
Teilnahmebestätigung. Dies wurde von ihnen als sehr schöner
Abschluss empfunden.
Wir möchten uns herzlichst beim Verein together
bedanken und wünschen noch viele erfolgreiche Mediationen.
(VS)
|
|
Feedback: April
2019
|
|
Mit heute wurde der Mediationsprozess abgeschlossen.
Bereits beim zweiten Einsatz zeigte sich der Klasse das Problem.
Zielgerichtet wurde gearbeitet und die Kinder waren kooperativ
und sich gegenseitig unterstützend. Es ging dabei nicht
nur um die "klassischen Burschen gegen Mädels Kämpfe.
Einer von zwei betreffenden Buben engagierte sich heute sehr
aktiv bei der Gruppenzusammenführung und der gemeinsamen
Erarbeitung von Wünschen an die jeweils andere Gruppe.
Durch das verständnisvolle und entschlossene Handeln des
Mediationsteams gelang es, den Kindern ihre oft beleidigenden
und verletzenden Verhaltensweisen vor Augen zu führen und
ein anderes Verhalten zueinander zu finden, um sich in der Klasse
sicher zu fühlen.
In diesem Sinne möchte ich mich recht herzlich für
die schnelle und unkomplizierte Abwicklung des Mediationseinsatzes
bedanken! Das Team: kompetent und wertschätzend
(AHS Unterstufe)
|
|
Feedback: Mai 2019
|
|
Leider etwas verspätet nun meine Rückmeldung:
Vielen Dank für die professionelle Arbeit Ihres Teams mit
meiner Klasse und die Empfehlungen betreffend Elternarbeit.
Die Ergebnisse waren für mich sehr aufschlussreich und
helfen, Vorgänge in der Klasse besser zu verstehen. Die
Erkenntnis wie sehr Vorkommnisse vom Nachmittag den Vormittag
am darauffolgenden Tag beeinflussen hilft mir bei meiner Unterrichtsplanung.
Wie die Ergebnisse an die Eltern vermittelt werden können,
ist für mich noch offen.
(VS)
|
|
Feedback: Mai 2019
|
|
Die Mediation in meiner Klasse ist vorerst beendet.
Es zeigte sich, dass das verbleibende Problem nicht durch Mediation
gelöst werden kann. Für weitere Schritte wurde ich
kompetent beraten.
Ich danke dem Team für den unermüdlichen Einsatz und
werde mich bei Bedarf gerne wieder an den Verein wenden.
(VS)
|
|
Feedback: Mai 2019
|
|
Auch wenn es durch den Mediationsprozess nicht gänzlich
gelungen ist, die gegenseitigen Beschimpfungen zu vermeiden,
sind sie deutlich eingedämmt. Mit wenigen Ausnahmen wird
auch nicht mehr nur aus Spaß geschlagen oder
geboxt. Unser Sportlehrer bemüht sich den Ratschlag umzusetzen
statt Abschieß- mehr Kooperations- und Mannschaftsspiele
im Turnunterricht anzubieten.
Ich hoffe, dass diese Wirkung noch zumindest bis Schulschluss
anhält, im Herbst wird die neue Klassenkonstellation die
nächste gemeinsame Herausforderung.
(NMS)
|
|
Feedback: Juni 2019
Veröffentlicht auf schulgschichtn.com
seit 25. Juni 2019
|
|
Was den Unterschied
macht eine Erfolgsgeschichte über Mediation in der
Schule
Ich bin Klassenvorständin einer ersten Klasse an einer
Wiener Mittelschule. Unlängst habe ich mit den zwei externen
Mediator*innen, die meine Klasse die letzten Monate über
begleitet haben, ein Abschlussgespräch geführt. Noch
nie haben wir eine Gruppe gesehen, wo der Unterschied zwischen
Anfang und Ende des Miteinanderarbeitens so groß war.
Wir sind beeindruckt!, bekam ich von ihnen zu hören.
Ich war mindestens genauso beeindruckt, vor allem bekam ich
in diesem Gespräch noch etwas Unglaubliches zu hören.
Aber dazu später. Erst: Wie hat alles begonnen?
Anfang des Schuljahres fanden sich 24 Schüler*innen erstmals
in den Bänken meines Klassenraums ein. (M)eine Klasse?
Nein, denn ich stand erst vor der Herausforderung einen Rahmen
zu schaffen, in dem sich Individuen zu (m)einer Klasse, zu einem
Teil einer Gemeinschaft entwickeln können. Gemeinsam mit
meinen Kolleg*innen hatten wir deshalb für die ersten Wochen
entsprechende Aktivitäten und Formate sozialen Lernens
vorbereitet. Um gleich auf den Punkt zu kommen: Der gemeinsame
Start war nicht wie erhofft. Es war turbulent! Das Fass ist
ständig übergelaufen. Es gab massive Streitereien
und Prügeleien, Namen wurden veräppelt, einige Schüler*innen
fühlten sich gemobbt. Eine chaotische und unsichere Gruppenatmosphäre.
Ich hatte Tage, wo ich mich ganz schrecklich gefühlt
habe. Ich fühlte mich allein gelassen in der Welt und habe
sehr oft geweint., sagt eine Schülerin heute über
diese Anfangszeit.
Mediation: Lernen, wie man sich in der Mitte trifft
Mir war klar, dass meine Klasse etwas brauchte. Eine Unterstützung,
die wir als Lehrer*innen in dieser Form nicht leisten können.
In Rücksprache mit der Sozialarbeiterin unserer Schule
bekam ich den Kontakt zu together, einem Verein zur Förderung
der Mediation speziell an Schulen, vermittelt. In dieser Krisensituation
war es besonders wertvoll, dass sehr schnell zwei Mediator*innen
zu uns kommen konnten, um mit den Schüler*innen zu arbeiten.
Fortan gab es das Schuljahr über regelmäßige
Mediationstermine, finanziert durch die Bezirksverwaltung, bei
denen die Schüler*innen die Themen entsprechend ihres Gesprächsbedarfes
definierten. Während dieser Zeit wurde ein Raum geschaffen,
wo es ausschließlich um die Schüler*innen und ihre
unterschiedlichen Bedürfnisse, um daraus resultierende
Probleme und Konflikte, und um die Vermittlung zwischen diesen,
ging. Lehrer*innen haben in diesem Raum grundsätzlich keinen
Platz und das ist gut so! Denn Mediator*innen können als
außenstehende, neutrale Personen mit entsprechender Expertise
und Erfahrung einen Verständigungsprozess zwischen den
Schüler*innen ermöglichen. Für diesen Artikel
habe ich meine Schüler*innen um ihre schriftliche Reflexion
der Zusammenarbeit mit den Mediator*innen gebeten. Einige der
Antworten:
Sie
haben uns geholfen, den anderen zu verstehen.
Wir saßen in einem Kreis und besprachen,
was so passierte, ob wir Sachen ändern können.
Wir haben gelernt, wenn sich jemand streitet,
dass wir nicht auf die rechte oder die linke Seite gehen,
sondern in die Mitte.
Um so öfter sie kamen, um so besser wurde
es.
Es hat die Kommunikation sehr verbessert, wir
streiten weniger, wir mobben weniger. Die Klasse ist
mit guter Energie aufgesaugt und mit sehr vielen guten
Eigenschaften.
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass
die Klasse so bleibt, wie sie jetzt ist.
|
Dass sich etwas verändert hat, war mir bereits vor dieser
abschließenden Reflexion bewusst. Ein kollektiver Zusammenhalt
eine Klassengemeinschaft hat sich gebildet, die
Atmosphäre ist wesentlich entspannter, das generelle Wohlbefinden
ist gestiegen: All das ist deutlich spürbar. Nichtsdestotrotz
hat es mich völlig verblüfft, als mir die Mediator*innen
die Rückmeldung gegeben haben, dass sie noch bei keiner
Gruppe eine so starke Entwicklung zum Positiven erlebt haben.
Ich habe auch erfahren, dass die Schüler*innen selbstständig,
und von uns Lehrer*innen bis dahin völlig unbemerkt, ein
System zum Umgang mit Konflikt entwickelt haben. Immer wenn
es ein Problem oder Streit zwischen einzelnen Personen gibt,
findet sich die Klasse in einem Kreis an einem fixen Ort ein,
um gemeinsam eine Lösung zu finden. Zur Erinnerung, es
handelt sich hierbei um Kinder im Alter von 10-12 Jahren. Wenn
das nicht beeindruckend ist!
Was hat die Geschichte meiner Klasse zu einer Erfolgsgeschichte
gemacht?
Im Lehrer*innen-Team haben wir das Schuljahr über vieles
getan. Zum Beispiel haben wir eine sehr intensive und konstruktive
Zusammenarbeit mit den Eltern aufgebaut, die in mehreren Fällen
tatsächlich einer Erziehungspartnerschaft entspricht. Der
Verein AFYA hat im Rahmen eines sechswöchigen Programms
mit unseren Schülern mit Fluchterfahrung gearbeitet um
Strategien zum Umgang mit Stresssymptomen zu üben. Wir
haben für mehrere Schüler*innen längerfristige,
kostenfreie Therapieplätze organisiert, andere werden in
der Schule durch unsere Sozialarbeiterin oder Beratungslehrerin
betreut. Bei unseren wöchentlichen Teamsitzungen tauschen
wir Beobachtungen und Einschätzungen aus, besprechen notwendige
Schritte und gemeinsame Maßnahmen. Es gibt viele Rädchen
an denen gedreht werden kann und muss.
Mit dem Hinzuziehen der Mediator*innen kurz nach Schulanfang
konnten wir zum richtigen Zeitpunkt die richtige Initiative
ergreifen, was durch die enge Zusammenarbeit zwischen Klassenvorständin,
Sozialarbeiterin und externen Expert*innen möglich wurde.
Eine Rolle spielt auch die Bezirksverwaltung, die Mediation
in Schulen als wertvoll und wichtig erkennt und entsprechend
finanziert. Ob wir hingegen im nächsten Schuljahr noch
eine Sozialarbeiterin an der Schule haben, ist zutiefst unsicher
und zunehmend unwahrscheinlich. Noch immer sind weitere Organisation
und Finanzierung der Schulsozialarbeit durch die Regierung nicht
entschieden worden. Dabei ist es genau das die interdisziplinäre
Zusammenarbeit zwischen Lehrer*innen, schulischem Unterstützungspersonal
sowie Expert*innen aus verschiedenen Bereichen , was
solche Erfolgsgeschichten ermöglicht.
Ein Blick in die Zukunft
Das Buch ist noch längst nicht fertig geschrieben, es geht
weiter mit meiner Klasse. Vielleicht wird ihr Gesprächskreis
irgendwann nicht mehr funktionieren, andere Probleme und Konflikte
werden auftauchen, die nach einem anderen Handeln verlangen,
und es wird sicher auch wieder Krisen geben. So ist das Leben
eben, weiß man als erwachsene Person. Alles ist laufende
Arbeit: jede Beziehung, jedes Miteinander, jede Gemeinschaft
ist ein Prozess. Wir, als Schule aber auch als Gesellschaft,
schulden es den Kindern, dass wir sie mit den Ressourcen und
Fähigkeiten ausstatten, die sie für den Umgang mit
den ständig wechselnden Lagen und Herausforderungen des
Lebens benötigen.
Schule ist viel mehr als ein Ort an dem Algebra, Grammatik oder
der zweite Weltkrieg vermittelt werden. Viele Lehrer*innen arbeiten
täglich dafür unsere Schüler*innen so gut wie
möglich auf das Leben in seiner Gesamtheit vorzubereiten.
Bereits jetzt, wo es noch Unterstützungspersonal gibt
und das auch nicht an allen Schulen , ist diese Arbeit
nur durch das persönliche Engagement von Lehrer*innen möglich.
Vierzig Stunden wöchentlich reichen nicht aus um qualitätsvollen
Unterricht vor- und nachzubereiten sowie durchzuführen,
den laufend ansteigenden Verwaltungsaufgaben gerecht zu werden
und die sozial-emotionale Entwicklung der Schüler*innen
entsprechend zu begleiten. Es braucht dringend Unterstützungspersonal
an Schulen, die mit ihrer Expertise und ihrer Erfahrung unsere
Arbeit als Lehrer*innen ergänzen. Nur gemeinsam können
wir die Maßnahmen setzen, die den Unterschied machen:
Den Unterschied im gemeinsamen Miteinander genauso wie für
die Leben der Schüler*innen. Diese Geschichte, die Geschichte
meiner Klasse in ihrem ersten Jahr, hätte ebenso gut anders
verlaufen können.
(Die Autorin ist Lehrerin an einer NMS in Wien)
|
|
Feedback: Juni
2019
|
|
Das Team hat unserer Klasse durch Mediation hilfreich begleitet.
Es haben sich zusätzlich zu den Problemen, die bewusst
waren, im Laufe der Zusammenarbeit Dinge offenbart die wir Dank
der Unterstützung mit der Klasse gemeinsam lösen konnten.
Wir hatten mit den Kindern eine wirklich schöne Projektwoche,
und auch die Zeit danach gestaltete sich als äußerst
positiv.
Vielen Dank!
(NMS)
|
|
Feedback: Juni 2019
|
|
Die Mädchen verstehen sich nach den Gesprächen mit
dem Team von together untereinander wieder viel besser.
Sie reden mehr miteinander und lachen bzw. wirken etwas entspannter.
Zur Mediation äußerten sie sich sehr positiv. Besonders
gut gefiel ihnen, dass die Mediatorinnen auf sie und ihre Probleme
eingingen, Interesse zeigten und ihnen ausreichend Zeit schenkten.
Hilfreich erlebten sie auch die anschaulichen und praktischen
Tipps wie mit Konflikten umgegangen werden kann.
Laut Aussage der Mädchen wird jetzt weniger über Kleinigkeiten
gestritten. Sie haben viel voneinander gelernt und unternehmen
mehr in ihrer Freizeit miteinander.
Ich bin sehr froh, dass sich die Mädchen untereinander
wieder besser verstehen und traue ihnen zu, dass das auch länger
anhält.
(AHS Unterstufe)
|
|
|
|